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Ein Schnitzel für die Menschlichkeit – Impressionen von der 9. Markenkonferenz B2B

Nein, es geht nicht um den Hunger in Afrika oder menschen- pardon schweineunwürdige Masttierhaltung. Sondern um Markenwerte traditionsreicher deutscher Industrieunternehmen.

Bei der diesjährigen Markenkonferenz B2B in Würzburg durfte man in wortreichen Vorträgen von Marketingleitern und Markenmanagern erfahren, wie aufwändig sie den Prozess der eigenen Markenfindung gestalten und wie differenzierend und „einzigartig“ das Ergebnis ausfällt.Dabei war offenkundig das Gegenteil häufig genug der Fall. Denn die von den verschiedenen Unternehmen vorgetragenen Markenwerte unterschieden sich leider kaum bis gar nicht. Größte Übereinstimmung gab es in diesem Jahr bei dem Markenwert „Menschlichkeit“.

Und obwohl der Autor dieser Zeilen das nicht nachweisen kann, so möchte er doch behaupten, dass der jahrzehntelange Markenwert-Klassiker „Innovation“ nun durch „Menschlichkeit“ vom Thron gestoßen wurde. Allerhand!

Da ergeben sich zwangsläufig Fragen: Was dachten Mitarbeiter und Kunden über diese Unternehmen, bevor man sich dort die Menschlichkeit ins Markenleitbild schrieb? Dass dort Humanoide ihren Dienst am Kunden verrichten? Oder gibt es etwa eine von höherer Macht organisierte Markencharta, die vorschreibt, dass ab sofort alle Unternehmen die Menschlichkeit verpflichtend als Markenwert integrieren müssen?

In dem Fall sollten die Unternehmen das mit dem Menschen und der Marke ruhig etwas ernster nehmen. So schreibt ein Referent der Markenkonferenz in der Ankündigung seines Vortrags: „Einzigartige Markenwerte werden umgesetzt durch ein modernes, weltweit einheitliches Erscheinungsbild.“

Das ist sehr bedauerlich, dass das dort so läuft. Denn nach bisheriger Gelehrtenmeinung sollten Markenwerte durch Menschen umgesetzt werden und nicht durch ein Corporate Design. Und überhaupt hat das auf dieser Veranstaltung häufig zitierte Erscheinungsbild und die neue Unternehmensfarbe erst mal wenig mit den tollen Werten der Marke zu tun.

So wie der schicke Anzug zwar etwas über die Wertvorstellung seines Trägers verrät, seinen Charakter erkennt man aber nur an seinem Handeln. Und so bleibt es dabei: Markenwerte müssen durch Menschen, also Chefs und Mitarbeiter, gelebt werden. Erst dann entsteht Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Schick aussehen dürfen Marke und Mensch dabei natürlich trotzdem.

Ach so – Das Schnitzel. Das gibt es für Kunden von SEW-EURODRIVE im Sinne der Markenpflege immer auf der Hannover Messe. Alles andere wäre unmenschlich.

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