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Das Unternehmen als Arbeitgebermarke

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Die Meldungen über den Fachkräftemangel in Deutschland nehmen zu. Für Unternehmen stellt sich deshalb die Frage, wie sie als Arbeitgeber für gewünschte Mitarbeiter überzeugen können.

Unternehmen erkennen angesichts des Wettkampfs um qualifizierte Mitarbeiter zunehmend, wie wichtig der Aufbau einer Arbeitgeber-Marke für sie ist. Dabei geht es mitnichten um ein bloßes Aufpolieren der eigenen Fassade.

Der Aufbau der Arbeitgeber-Marke folgt denselben Regeln wie der Markenaufbau selbst. Die Kernfrage dabei ist:

Welche Identität haben wir als Arbeitgeber?

>     Welche Kultur, des Miteinanders herrscht im Unternehmen?

>     Wie sind die Strukturen gestaltet, wie überschaubar sind sie?

>     Befürworten wir die persönliche Nähe der Mitarbeiter zur Unternehmensführung?

>     Herrscht eine offene Kommunikation?

>     Ist das Unternehmen offen für neue Ideen und Anregungen?

>     Welche Möglichkeiten der Mitgestaltung haben die Mitarbeiter?

>     Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Mitarbeiter?

>     Gibt es interne Qualifizierungsprogramme?

>     Wie ist das Unternehmen lokal/regional eingebunden?

>     Wie familienfreundlich ist das Unternehmen, gibt es Zeitarbeitsmodelle oder andere Gestaltungsmöglichkeiten?

>     Ist das Unternehmen mit Hochschulen und/oder anderen Weiterbildungsinstitutionen verbunden?

>     Hebt sich das Unternehmen vom Wettbewerb ab?

Für die Beantwortung dieser Fragen sind Mitarbeiterbefragungen zum Ist- und Sollzustand ebenso aufschlussreich wie Befragungen unter den Bewerbergruppen und das Studieren des Wettbewerbs: Wie machen es die Anderen, und was können wir daraus lernen?

Nach Beantwortung der Kernfragen und der möglichen Erkenntnis für die eventuell nötige Optimierung der Bedingungen für Arbeitnehmer ist der nächste Schritt die Beantwortung der Frage nach dem Image der Arbeitgebermarke:

Für welche Qualitäten möchten wir als Arbeitgeber erkannt werden?

Die Definition des „Soll-Image“ bietet die Grundlage für die Positionierung:

Wo soll die Arbeitgebermarke positioniert werden? Mit welchen Mitteln erreichen wir den Markt

Regelmäßige Informationen über das Unternehmen als Arbeitgeber sind beim Aufbau der Arbeitgebermarke genauso wichtig wie Informationen über das Angebot des Unternehmens. Es gelten also dieselben Grundsätze wie für Marketing und Kommunikation.

Für manche Unternehmen könnte zum Beispiel die Projektkooperation mit Schulen oder Hochschulen in Form von Praktika, Forschungsprojekten oder Diplomthemen hilfreich sein. Recruitingmessen und andere Plattformen sind ein Muss für die Positionierung der Arbeitgebermarke.

Und was für die Führung der Unternehmensmarke ein Muss ist, gilt auch hier: Kontinuität, Nachhaltigkeit und ein ständiges Verbesserungsmanagement sind Voraussetzung für den langfristigen Erfolg als Arbeitgebermarke.

Insgesamt: Es lohnt sich doppelt, in den Aufbau und die Pflege der Arbeitgebermarke zu investieren. Das Engagement der eigenen Mitarbeiter steigt – und damit nicht selten die Profitabilität des Unternehmens – die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen sich.

09.01.2017, Stephanie Hartung, Partnerin brandrelation consulting, Hamburg

Steffen Kahl

Senior Experte für markenzentrierte Unternehmensführung / BWL-Studium / Board Director Leo Burnett, London / Geschäftsführer Landor Associates / 25+ Jahre Markenmanagement